Das Gut Angern-Vergunst war ein bedeutender Teilbesitz des Schulenburgschen Familienkomplexes in der Altmark, dessen Erwerb durch Christoph Daniel von der Schulenburg 1738 die territoriale und wirtschaftliche Einheit des Majorats Angern entscheidend festigte.
Gut Vergunst – Struktur, Besitzgeschichte und Baugestalt eines altmärkischen Vorwerks: Das altmärkische Gut Vergunst, gelegen rund 500 Meter entfernt vom Dorf Angern in der Altmark, stellt ein bemerkenswertes Beispiel für die bauliche, wirtschaftliche und dynastische Integration eines mittelgroßen Vorwerks in einen größeren Gutsverband im 18. Jahrhundert dar. Die erhaltenen Karten, Verwaltungsakten und Inventare erlauben eine dichte Rekonstruktion seiner Besitzverhältnisse, Baugestalt und Nutzung.
Von Turin nach Angern – Transnationale Geldtransfers im Kontext des Gutsankaufs Christoph Daniel von der Schulenburgs (1737–1738): Der Erwerb des Ritterguts Angern-Vergunst durch Generalleutnant Christoph Daniel von der Schulenburg im Jahr 1738 stellt nicht nur ein bemerkenswertes Beispiel adeliger Konsolidierungspolitik in der Altmark dar, sondern offenbart zugleich die komplexen Mechanismen transnationaler Kapitalbewegungen im 18. Jahrhundert. Im Zentrum steht die Frage, wie ein adliger Einzelakteur außerhalb etablierter Hof- und Kreditstrukturen ein Großvorhaben im ländlichen Brandenburg finanziell realisierte – nicht aus lokaler Gutswirtschaft, sondern über ein internationales Netzwerk mit Stationen in Turin, Venedig, Leipzig und Magdeburg. Das folgende Essay analysiert auf der Grundlage der archivalisch überlieferten Berichte von Oberamtmann Croon (Rep. H Angern Nr. 336) die Struktur, Organisation und Symbolik dieses Geldtransfers und ordnet ihn in den größeren Kontext frühneuzeitlicher Finanz- und Besitzpolitik ein.
Ökonomische Entwicklung und Betriebsführung auf dem Gut Vergunst (1674–1744): Das Gut Vergunst bildet ein besonders aufschlussreiches Beispiel für die Transformation altmärkischer Gutsherrschaft im Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert. Auf Basis der erhaltenen Inventare und Dienstbücher von 1674, 1725, 1738 und 1744 lässt sich eine präzise wirtschaftshistorische Entwicklung rekonstruieren, die sowohl auf die agrarische Leistungsfähigkeit als auch auf die institutionellen Steuerungsmechanismen des Gutsbetriebs verweist. Besonders aussagekräftig ist dabei das Verhältnis zwischen Eigenwirtschaft und Pachtstruktur sowie der Umgang mit Produktionsmitteln und Arbeit.